Mein Bruder und meine Cousine erzählten, daß in Frankfurt Fechenheim zwei Schimmel jeden Tag frei herum laufen. Ich bekam Handy-Videos und war mir fast sicher, daß es sich um Araber handelte.
Nun kam in den Medien, daß eine Araberstute durch Frankfurt Fechenheim schlendert. „Aber das waren doch zwei Stuten“, dachten wir.
Anter war dreijährig in einem Pensionsstall untergebracht, in dem Anter die Koppel verließ aber pünktlich jeden Abend um 17.00 Uhr zurückkam. So ging das von Frühling bis in den Herbst hinein. Keiner wußte damals, wo er in dieser Zeit gewesen ist. Als wir das erfahren haben, habe ich mich erschrocken und Ralf war stolz darauf, daß Anter immer wieder um 17.00 Uhr zurück in den Stall kam.
Das Verhalten der Stute in den Videos erinnerte uns so an Anter, daß Ralf kurzerhand bei dem Besitzer, Herr Werner Weischedel, angerufen hat und Herrn Weischedel erzählte, daß wir auch so einen Araber haben. Das war natürlich eine schöne Basis, um sich etwas auszutauschen:
In der Tat würde es sich bei den zwei Schimmelstuten um Araber handeln. Chadidscha (Pengo x Eurydike) *1992 mußte im letzten Jahr eingeschläfert werden. Sie war in der Klinik aber da war nichts mehr zu machen. Nun sei die 23jährige Jenni allein. Und da Araber nunmal unter die Leute müssen, läßt er sie - denn Araber seien ja schon hunderte von Jahren mit Menschen zusammen - frei. So schlendert Jenni in aller Seelen Ruhe nun alleine durch Frankfurt Fechenheim und jeder kennt sie – auch die Polizei. Es gab noch keinen einzigen Versicherungsfall.
Herr Weischedel ist 79 Jahre alt und hat viel erlebt. Praktisch alle Kriege waren von schweren Hungersnöten gekennzeichnet und so wurde auch das Pferd seines Vaters konfisziert und geschlachtet. Als er 16 Jahre alt war, ritt er in den Sommerferien 6 Wochen mit dem Nachbarspferd quer durch Deutschland. Mit seiner Abenteuerlust und einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Heizungsmonteur in der Tasche machte er sich auf Reisen. Es zog hin bis Marokko, Algerien usw. bis ins Atlasgebirge. Als sein Auto den Geist aufgab und er in der Wüste fast verdurstet wäre kam ein Scheich zur Rettung. Bei dem Scheich blieb ein viertel Jahr und hier traf er erstmals auf Araberpferde. In seinem Leben ist er viel geritten und sehr oft auch weite Strecken, ohne reiterliche Ausbildung.
Seine Frau wollte ein Pferd kaufen. Er hatte schon Württemberger, Haflinger und Norweger, aber eigentlich wollte er ein „richtiges“ Pferd: einen Araber!
Warum er sich denn einen Araber gekauft hat, fragte Ralf?
„Weil das Menschen sind!“
„Mit Arabern kann man sich unterhalten.“
„Sie verstehen alles und haben den Durchblick.“
Er reitet ohne Sattel, denn er hat nur einen Sattel aus dem Deutschen Kaiserreich und der sei viel zu schwer für Araber. „Für Araber braucht man auch keinen Sattel.“ „Schenkeldruck reicht da“.
Jenni ist noch nie krank gewesen.
Als seine Frau Jenni gekauft hat, war sie eingeritten- und gefahren. Jetzt kann seine Frau nicht mehr reiten, weil sie an der Hüfte operiert worden ist.
Im Sommer kommt Jenni um 21.00 Uhr nach Hause und im Winter um 16.00 Uhr – wir kennen das.
Hier könnt Ihr Euch Jenni anschauen:
https://www.hessenschau.de/panorama/wand...85924.html
https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-...85876.html
https://www.rtl.de/cms/jenny-die-schlend...03601.html